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Ich habe lange überlegt, ob ich meine Geschichte hier mit Euch teilen soll, vielleicht habe ich aber nur etwas Zeit gebraucht, um das alles selbst zu verstehen und mit etwas Neuem zu leben, was einfach passiert ist?
Ich brauchte krankheitsbedingt einfach eine längere Auszeit von meiner Homepage.
Auf der einen Seite möchte ich Euch informieren, auf der anderen Seite aber auch nicht zu viel schreiben, um Euch nicht zu sehr zu langweilen.
Vielleicht fange ich einfach an zu erzählen.
Ich habe meinen Kuchen-Blog vor ca. 8 Jahren gegründet und hatte zwischenzeitlich ca. 400 Kuchen Rezepte.
Jetzt möchte ich zwischendurch AUCH mal „gesunde“ Rezepte posten, was natürlich einen Grund hat.
Warum ich das mache fragt Ihr Euch?
Bestimmt nicht wegen einer guten Figur oder weil gesunde Rezepte heutzutage populär sind oder man damit ein lukratives Geschäftsmodell aufbauen könnten. Nein, der Grund ist ein anderer.
Im Jahr 2009 bekam ich die Diagnose einer unheilbaren Krankheit – Multiple Sklerose (MS) – damit hat alles angefangen.
Ich bin mir sicher, dass man nach jeder Diagnose einer unheilbaren Krankheit das Leben mit anderen Augen sieht, ganz abgesehen von dem Schock, denn man selbst und auch die Angehörigen zuerst verkraften müssen.
Seitdem ich mit meiner Krankheit lebe, sehe ich die Welt mit anderen Augen- anders als ein gesunder Mensch – aber was hat sich geändert?
Habt Ihr Euch schon mal eine Welt aus der Perspektive eines Rollstuhls und mit den damit verbundenen Problemen vorgestellt? Ich kannte diese Sichtweise damals nur aus Filmen.
Im Jahr 2013 hatte ich plötzlich einen starken Schub und keine Kontrolle über meine Beine, da sie schwer gelähmt waren (linke Seite).
Die Menschen mit MS verstehen was ich damit meine. Vielleicht ist der eine oder andere von Euch selbst betroffen oder hat Bekannte mit dieser Krankheit.
Auf jeden Fall kann der Zwang an einen Rollstuhl mit der Kombination eine Wohnung im ersten Stock das bis dahin unbeschwerte Leben schon sehr komplizieren und erschweren.
Einfach an die frische Luft zu gehen oder das Haus zu verlassen wird hier nämlich schon zum Problem, wenn man niemanden zur Hilfe hat, weil der Partner in der Arbeit ist und auch sonst niemand Zeit für einen hat.
Multipe Sklerose hat drei Formen, meine ist schubartig.
Aber was sind überhaupt Schübe könnte sich ein gesunder Leser in diesem Zusammenhang fragen?
Ein Schub äußert sich als eine Entzündung im Gehirn oder Rückenmark und ist das Resultat von Angriffen der Immunzellen auf die Markscheiden. Als direkte Folge kommt es zu Beschwerden, die in der Regel im Krankenhaus mit hoch dosiertem Kortison behandelt werden.
Im meinen Fall litt ich an Seh- und Redenstörung und Spastiken in meinen Beinen. Von Tag zu Tag haben meine Beine während des Schubes mehr und mehr versagt. Dazu kamen Probleme klar zu sehen und deutlich zu sprechen.
Ja, das war ein kleiner Auszug aus meinem MS Leben während eines Schubes.
Die Einschränkung der Beine waren zeitweise so stark, dass mir die Ärzte prophezeiten, dass ich nie wieder im Leben normal gehen würde.
In den darauffolgenden 5 Jahren habe ich mich im Internet über diese Krankheit informiert. Ich habe auch nach alternativen Behandlungen recherchiert, welche es in Ländern gibt, die die hier bekannten Medikamente gar nicht oder nur teilweise zu Verfügung stellen.
Zur Krankheit gibt es verschiedene Meinungen und ich habe mich all dieser angenommen. Es geht nicht um Recht oder Unrecht und mir ist auch klar, dass die Pharmaindustrie andere Interessen und Meinungen vertritt, wie ich sie habe.
Anstelle aber zu diskutieren und Zeit zu verlieren habe ich mich auf eine gesunde, vegetarische Ernährung konzentriert.
Eine gesunde Ernährung kostet kein Geld, lediglich starke Disziplin und Durchhaltevermögen und letzteres habe ich!
Zuerst musste auch ich nach dem Schub wieder auf die Beine kommen ohne dabei zu wackeln … alles fängt mit einem langsamen, ersten Schritt an – bei mir war es der Schritt vom Bett ins Badezimmer.
Die Distanz konnte ich mit der Zeit immer weiter ausbauen. Zuerst alleine ins Bad, dann in die Küche und auch ins Wohnzimmer. Später dann aus dem Haus heraus incl. kurzem Sparziergang und als Krönung ein halbes Jahr später sogar einige Schritte leichtes joggen.
Mittlerweile ist aus diesen paar Schritten eine nahezu mehrfache wöchentliche Joggingroutine geworden zu der ich meinen Mann immer mitnehme.
Sport spielt neben der Ernährung natürlich eine wichtige Rolle.
Nahezu jeden Tag mache ich ein kleines Workout ohne Fitnessgeräte und das schon seit ca. 5 Jahren.
Angefangen habe ich damit aber bereits kurz nach dem Schub und habe anfangs vom Trainingsprogramm nur das gemacht, was mein Körper mir in dem jeweiligen Zustand ermöglichte. Mit der Zeit wurde es aber immer besser und besser, denn ich bleib dran und ließ mich nicht entmutigen, auch wenn ich an schwachen Tagen Rückschläge erlitt.
Nach einiger Zeit ging es mir dann aber wieder gut, wobei die Nebenwirkung der Medikamente mir dann noch zu schaffen machten.
Aus der Not heraus habe ich mich dann vor 4 Jahren dazu entschieden, die Medikamente freiwillig abzusetzen und habe es letztendlich auch getan.
(! Dies bitte nicht als Appell ansehen! – ich erzähle hier nur aus meiner Erfahrung und weiß, dass die Krankheit leider viele Gesichter hat)
Innerhalb der letzten drei Jahre ohne Medikamente ging es mir sehr gut und ich hatte ebenfalls keinen Schub mehr.
Letzten Monat habe ich dann aber wieder den Weg zum Neurologen gesucht, da nicht nur ich neugierig war, ob ich mich nur gut fühlte oder sich dies auch im inneren meiner Körpers widerspiegeln würde.
Das Ergebnis der MRT und der Augenuntersuchung war die, dass nichts Neues im MRT und Augenuntersuchung zu sehen war.
Meine Diagnose hat mein Leben verändert!
Im Fokus ist jetzt frisch gekochtes und gesundes Essen und Sport und auch der Blick für die scheinbar unwesentlichen Dinge im Leben, die ich hier das eine oder andere Mal mit Euch geteilt habe.
Aber auch mein berufliches Leben hat sich geändert.
Ich bin ehrenamtlich im Krankenhaus als „grüne Dame“ tätig – eine Art Seelsorge. Die Tätigkeit umfasst das einfache Zuhören der Patienten, wenn Sie mir was erzählen möchten.
Man kann aus solchen Gesprächen viel lernen und die Gespräche mit den Patienten sind sehr oft wunderschön, ergreifend und tiefsinnig.
Für mich ist es wichtig unter kranken Menschen zu sein, denn ich selbst bin es ja auch. Wie der Zufall es wollte wurde mir die Station der MS- und Parkinsonerkrankten zugeteilt, wobei zu dem Zeitpunkt nicht bekannt war, dass ich selbst diese Diagnose habe.
Im Laufe der Gespräche mit den MS-Patienten wurde ich schon sehr oft gefragt, wie ich es geschafft habe wieder so fit zu werden und die Schranken der Krankheit zu verlassen.
Meine Antwort lautet immer gleich:
„Gesunde Ernährung und Sport!“
Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich Euch vielleicht auch erzählen, wie ich es geschafft habe eine 12 tägige Radtour mit über 1200 km zu machen und das nur 8 Monate nach der Entlassung aus dem Krankenhaus.
Jetzt kennt Ihr den Hintergrund, warum ich seit kurzen und auch in Zukunft gesunde Mahlzeiten auf Kuchen-hit.de gepostet habe und posten werde.
Ich habe dazu extra eine neue Rubrik „Ernährung bei MS“ erstellt.
Die gesunden Rezepte sind natürlich für alle, aber vor allem für meine kranken Bekannten und Freunde, die ich bis jetzt kennengelernt habe und vielleicht noch kennenlernen werde.
Ich hoffe, dass auch die gesunden Kuchenanhänger dafür Verständnis haben werden. Ein kleiner Tip- die gesunden Rezepte sind wirklich auch sehr lecker hahaha – meinen Mann hab ich auch schon teilweise überzeugen können.
Gesunde Ernährung und Kuchenrezepte, passt das zusammen? Meiner Meinung nach ist dabei das „Selbstgemachte“ und die „Dosis“ von entscheidender Bedeutung.
Ein Stück selbstgebackenen Kuchen am Sonntag ließ schließlich auch meine Oma alt werden.
Auch ich habe in meinem früheren Leben all die kleinen Süßigkeiten der Industrie geliebt und gegessen.
Was ich heute aber ruhigen Gewissens sagen kann ist, dass ich keinerlei industriell gefertigtes Essen zu mir nehme, egal ob ein Fertig-Salat aus der Tüte, eine Instand-Gemüsesuppe zum Anrühren oder komplette Mikrowellengerichte in der Aluschale- auf all diese verzichte ich gerne und es geht mir damit nicht nur gesundheitlich wunderbar.
Mit meiner neuen Lebens- und Ernährungsweise bin ich mittlerweile seit fast 7 Jahre schubfrei und hoffe, dass noch viele weitere Jahre ohne MS-Beschwerden folgen.
Einen selbstgemachten Kuchen gönne ich mir ab und an natürlich schon.. deshalb werde ich natürlich weiter backen.
Wenn ich Euer Interesse geweckt habe und Ihr mehr Details erfahren möchtet, was mir in den letzten Jahren gut getan hat, so könnt Ihr mir auf Facebook, Instagram und kuchen-hit.de gerne weiter folgen.
Liebe Grüsse
Eure Aga
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